Ikonographie und Ikonologie nach Panofsky

Einleitung

„Wie kann man Bilder auf Texte beziehen?“ Um diese Frage beantworten zu können, ist die Überlegung notwendig, wie prinzipiell Aussagen über Bilder getroffen werden können. Der Kunsthistoriker Erwin Panofsky (1892-1968) wagte sich zunächst über die Methode der Ikonographie an dieses Thema heran, welche er als Analyse der Bedeutung von Kunstwerken im Gegensatz zu ihrer Form verstand.[1] Er kategorisierte die verschieden Bedeutungen, die ein Kunstwerk beinhalten kann und unterschied deren Interpretationen in solche, die über die eigene praktische Erfahrung zum Vorschein kamen,[2] und jene, die erst durch die Lektüre literarischer Quellen ersichtlich werden.[3] Eine „[…]Ikonographische Analyse in einem tieferen Sinn […]“stellt nach Panofsky eine weitere Stufe der Bedeutungsanalyse dar, die die eigentliche Bedeutung, den Gehalt eines Werkes, reproduzieren sollte. Damit wurde die Ikonologie begründet.[4] So stellte er dieser eine Ikonographische Beschreibung und Analyse voraus und bereicherte deren Ergebnisse durch den Vergleich mit der Geschichte kultureller Symptome bzw. Symbolen.[5]

Panofskys Ansätze bilden bis heute eine Grundlage bei der Auseinandersetzung mit Bildinterpretationen. Diesbezüglich wird folgende Definition zitiert[6] und reflektiert[7]:

„[…] Die Ikonographie ist der Zweig der Kunstgeschichte, der sich mit dem Sujet (Bildgegenstand) oder der Bedeutung von Kunstwerken im Gegensatz zu ihrer Form beschäftigt, […] Das Suffix „graphie“ leitet sich vom griechischen Verb graphein (schreiben) ab; es impliziert eine rein deskriptive, häufig sogar statistiche Verfahrensweise. Die Ikonographie ist daher […] eine Beschreibung und Klassifizierung von Bildern […] Denn wie das Suffix „graphie“ etwas Deskriptives bezeichnet, so benennt das Suffix „logie“ – abgeleitet von logos, das „Denken“ oder „Vernunft“ bedeutet – etwas Interpretatorisches. […] Ikonologie ist mithin eine Interpretationsmethode, die aus der Synthese, nicht aus der Analyse hervorgeht. Und wie die korrekte Feststellung von Motiven die Voraussetzung ihrer korrekten ikonographischen Analyse ist, so ist die korrekte Analyse von Bildern, Anekdoten und Allegorien die Voraussetzung für ihre korrekte ikonologische Interpretation […]“[8]

Dennoch sind die Begrifflichkeiten variabel. Panofsky verstand diese zu verschiedenen Zeitpunkten unterschiedlich[9] und auch weitere Kunsthistoriker reflektierten und entwickelten diese Begriffe weiter bzw. konzipierten Alternativmodelle.[10] So hat Panofskys Modell beispielsweise außerhalb der Kunstgeschichte Eingang in die Schulbuchforschung gefunden.[11]

Dementsprechend widmet sich dieser Beitrag der Strukturierung und Verständigung der Begriffe Ikonographie und Ikonologie. So soll im Folgenden zunächst die Entwicklung und der Aufbau des Interpretationsmodells nach Panofsky nachvollzogen werden, um schließlich ihre Rezeption und Alternativmodelle vorzustellen. Letztlich soll der Gebrauch der Begriffe Ikonographie und Ikonologie in der Schulbuchforschung thematisiert werden.

Entwicklung und Aufbau des Interpretationsmodells nach Panofsky

Abb. 1: Interpretationsmodell nach Panofsky.

Panofskys Methode entwickelte sich von den Jahren 1932 bis 1955. Das 1939 publizierte Einleitungskapitel „Ikonographie und Ikonologie“ entsprach dem Konzept aus seinem Vortrag „Zum Problem der Beschreibung und Inhaltsdeutung von Werken der bildenden Kunst“, der 1932 gehalten wurde. Sein Konstruktionsschema unterteilte er in drei Teile: Die Vorikonographische Beschreibung, die Ikonographische Analyse und die Ikonographische Analyse in einem tieferen Sinn, welche er 1955 in Ikonologische Analyse umbenannte. Bei der Gliederung der methodologischen Komponenten orientierte er sich an der logischen Unterteilung des Verstehens nach Karl Mannheims „Beiträge(n) zur Theorie der Weltanschauungsinterpretation“, sodass sich dieses in den Gegenstand der Interpretation, die Subjektive Quelle der Interpretation und dem objektiven Korrektiv der Interpretation unterteilen lässt. 1955 modifizierte Panofsky sein Modell geringfügig und führte der Subjektiven Quelle der Interpretation den Interpretationsakt voran.[12]

Das dreistufige Interpretationsmodell nach Panofsky basiert auf verschiedenen Symboltheorien und der Ikonographie, einer damals bereits etablierten kunsthistorischen Methode.[13] Panofsky definiert die Ikonographische Analyse als Sujet oder Bedeutung von Kunstwerken im Gegensatz zu ihrer Form.[14] Betrachtet man sich den Gegenstand der Interpretation, so werden diese Begriffe, Sujet und Bedeutung, das zentrale Unterscheidungsmerkmal. Im Gegensatz zu 1932 werden 1939 einige Aspekte anders benannt ohne deren Bedeutung zu verändern. Dies ist im Folgenden durch Klammern gekennzeichnet. 1939 unterschied Panofsky in die Tatsachenbedeutung (vgl. Sachsinn 1932) und die ausdruckshafte Bedeutung (vgl. Ausdruckssinn 1932). Diese bilden gemeinsam das primäre bzw. natürliche Sujet (vgl. Phänomensinn 1932).[15] Die Tatsachenbedeutung meint eine Identifikation bestimmter sichtbarer Formen mit bestimmten Gegenständen oder die Veränderung ihrer Beziehungen als bestimmte Handlungen bzw. Ereignisse, wohingegen die ausdrucksafte Bedeutung eine „Einfühlung“ verlangt, da Bedeutungen durch psychologische Nuancen erkenntlich werden. Beiden Gegenständen der Interpretation liegt eine Identifikation durch reine Formen zu Grunde, wodurch sie sich in einer Welt der künstlerischen Motive aufhalten.[16] Des Weiteren stützen sich die Bedeutungen auf die eigenen praktischen Erfahrungen (oder Vitale Daseinserfahrung, 1932), welche Panofsky als Ausrüstung für die Interpretation (oder subjektive Quelle der Interpretation) deklariert. Diesen Akt der Interpretation bezeichnet er Vor-ikonographische Beschreibung (und pseudoformale Analyse). Als Korrektivprinzip nennt er die Stilgeschichte (oder Gestaltungsgeschichte, 1932).[17]

Die nächste Stufe des dreigliedrigen Interpretationsschemas von Panofsky setzt sich mit dem sekundären oder konventionalen Sujet auseinander (vgl. Bedeutungssinn, 1942).[18] Diese geschieht auf einer intellektuellen statt sinnlichen Ebene, sodass es der Welt der Bilder, Anekdoten und Allegorien zugeordnet wird. Im Zentrum der Analyse stehen künstlerische Motive und ihre Kombinationen (Kompositionen), sowie deren Themen oder Konzepte. Diese Art der Analyse ist durch Wöllflins „Formanalyse“ beeinflusst.[19] Hierbei ist es für den Interpretationsakt notwendig, mit bestimmten Themen und Vorstellungen vertraut zu sein, weshalb die Kenntnis literarischer Quellen (1939/55) bzw. literarisches Wissen (1932) von Nöten ist. Dieser Interpretationsakt bezeichnet Panofsky Ikonographische Analyse. Diese wird durch die Typengeschichte kontrolliert, welche darlegt, wie unter wechselnden historischen Bedingungen bestimmte Themen und Vorstellungen dargestellt wurden.[20]

Panofskys Akt der Interpretation mündet in der Ikonograpischen Analyse in einem tieferen Sinn (1932), welche er 1939 Ikonologische Analyse nennt.[21] In diesem Schritt steht die eigentliche Bedeutung oder der Gehalt eines Kunstwerkes im Vordergrund. Das Kunstwerk wird nun als Dokument der Grundeinstellung einer Nation, einer Epoche, einer sozialen Klasse, einer religiösen oder philosophischen Gruppierung und der Persönlichkeit des Künstlers gesehen. Als Indiz für dieselbe Grundhaltung gelten die formale Anordnung und das angewendete technische Verfahren. Dabei bezieht sich Panofsky auf Ernst Cassirers „Theorie symbolischer Formen“, da er ein Werk in einer Welt der „symbolischen“ Werte einordnet.[22] Die Interpretation basiert folglich auf einer synthetischen Intuition, welche durch die persönliche Psychologie sowie die eigene Weltanschauung geprägt ist (vgl. Weltanschauliches Urverhalten, 1932)[23], ein Begriff, der auf die „Weltanschuungstheorie“ Mannheims zurückzuführen ist.[24] Als Korrektiv dieses Schrittes etabliert Panofsky die Geschichte kultureller Symptome oder Symbole allgemein (1939), welche er 1932 noch unter der Allgemeinen Geistesgeschichte anführte.[25] Dieser Prozess wurde durch Aby Warburgs Bestreben angestoßen, die Ikonologie neben kunstwissenschaftlichen Aspekten auch unter kulturwissenschaftlichen zu untersuchen.[26]

Text

Abb. 2: Karl Mannheim (1893 – 1947)

Abb. 3: Heinrich Wöllflin (1864 – 1945).

Abb. 4: Ernst Cassirer (1874 – 1945)

Abb. 5: Aby Warburg (1866 – 1929)

Rezeption und Alternativmodelle

Panofskys Interpretationsmodell wurde vor allem von Vertretern einer formalen Kunstgeschichte kritisiert wie auch durch Otto Pächt. Die Methode ließe das spezifisch Künstlerische außer Acht  und ignoriere den ästhetischen und künstlerischen Wert eines Bildes. Diese Kritik bezieht sich zumeist auf die erste Sinnschicht seines Interpretationsmodells.[27] David Mannings hinterfragt vor allem die Fehlstellen des Modells. Zunächst betont er die Perspektiven, aus der ein Kunstwerk betrachtet werden kann. So stelle sich die Frage danach, was der durchschnittliche Betrachter zu seiner Zeit in das Bild hineininterpretierte, inwieweit sich dies aus der Sicht eines Gelehrten ändern würde, wie sich diese Interpretation im Laufe der Zeit ändere oder bleibe und wie man sich heutzutage einem Kunstwerk annähern solle. Es stellt sich die Frage, ob es Bestandteil des Sinns eines Bildes sei, dass dieses als Bild wahrgenommen wird. Er weist auf die Leerstellen des Modells hin, indem er den Aufstellungsort eines Kunstwerkes sowie das Bild als Propagandamittel thematisiert. Der Sinn eines Bildes sei das, wofür es genutzt werde und die ikonologische Untersuchung abhängig von der vorhandenen Überzeugung des Interpretierenden. Mannings kritisiert ausführlich den Symbolbegriff und fragt danach, was alles ein Symbol sein kann, ob stets die Absicht ein Symbol zu erschaffen dieses hervorbringt und wie es sich mit privaten Symbolen verhält. Symbolisierung, Anspielung, Zeichen, Eingebung, Symptom und Voraussage seien Begrifflichkeiten deren Bedeutung verschwämmen. Es wird auf die Platzierung symbolischer Kennzeichen in einer Komposition, die Beschaffenheit der nebeneinandergestellten Objekte, die materielle Strukturierung und der Stil als Untersuchungsmerkmale hingewiesen. Des Weiteren wird aufgezeigt, dass die Größe eines Kunstwerkes bedeutsam für den Gesamteindruck sein kann, weshalb er von Betrachtungen der Reproduktionen (beispielweise in Katalogen) abrät. Auch multiple Bilder werden thematisiert, da er der Vervielfältigung eines Kunstwerkes auf eine gesellschaftliche Resonanz zurückführt. Schließlich betont Mannings, dass die Bedeutung eines Werkes die Absicht des Künstlers weder übersteigen noch unterbieten könne.[28]

Als Pendant zu Panofsky wird Aby Warburg angesehen. Warburg gilt als Begründer der „Ikonologische Analyse“, die er als „historische Psychologie des menschlichen Ausdrucks“ verstand. Er interessierte sich vor allem für die Kontinuitäten und Brüche in der Kunstgeschichte.[29] Warburg ordnete die Ikonologie in einen kulturwissenschaftlichen Forschungsbereich als eine Wissenschaft vom bildlichen Ausdruck, dessen Entstehen und Tradition, ein. Dafür sah er folgende Vorgehensweise vor: zunächst solle ein einziges Werk Untersuchungsgegenstand sein. Die Interpretation solle bei den Details beginnen und weitere schriftliche, bildliche und sonstige Quellen und Erkenntnisse als Vergleichsmaterial herbeiziehen und diese argumentativ einsetzen. Schließlich solle der Wahrheitsgehalt der komplexen Annahmen und Theorien überprüft werden.[30]

Als Synthese einer ikonographisch-ikonologischen Analyse und einer formalen Stilanalyse verstand Max Imdahl seine Methode der Ikonik. Er fügte an, dass die Methode Panofskys das Wie der Darstellung übergehe. Es betonte das Potenzial der Bildebene nicht nur Motive wiederzuerkennen, sondern auch das selbstreflexive Sehen zu ermöglichen. Dabei steht das sehende und das wiedererkennende Sehen im Vordergrund, sodass die Anschauung als eine Reflexion über das Bildanschauliche und das Bildmögliche sei. So sei die Ikonik eine eher ästhetische als historische Betrachtungsweise. Imdahl begriff seine Methode als Ergänzung zu der Bedeutungsanalyse nach Panofsky.[31]

In der heutigen Bildwissenschaft wird zunehmend versucht, die Begriffe Ikonographie und Ikonologie neu zu besetzen, zu interpretieren und sich von Panofskys Grundlagen zu distanzieren. Es wird kritisiert, dass Panofskys Modell Konventionen des 19. Jahrhunderts reproduziere. Hans Belting ergänzt das Modell von Panofsky durch die kulturell geprägte Auffassung eines Bildes und von Bildlichkeit überhaupt, folglich von Bildkonzepten. Der Bildwissenschaftler William J. Thomas Mitchell führt die Ikonologie mit der Ideologiekritik zusammen. Er definiert Ikonologie als Bildtheorie im Gegensatz zur Ikonographie als Ordnung verschiedener Bildtypen, sodass die Reflexion des Bildbegriffs hinzugefügt wird. Damit setzt Mitchell seine postmoderne, kritische Ikonologie mit der Bildwissenschaft gleich.[32]

Weitere Alternativmodelle zu Panofskys Interpretationsmodell finden sich in der Schulbuchforschung.

Ikonographie und Ikonologie in der Schulbuchforschung

Seit dem „Anschauungsunterricht“ des 17. Jahrhunderts werden Bilder im Schulunterricht eingesetzt. Zunächst, um Schüler auf einer emotionalen Ebene zu erreichen, seit dem 20. Jahrhundert, um Inhalte zu illustrieren, die Schülerinnen und Schüler zu motivieren und deren Aufmerksamkeit zu steigern.[33] Mit Georg Warnecke tritt 1902 an die Stelle der historischen Faktenvermittlung im Kunstgeschichtsunterricht das „Sehen lernen“, sodass das Wesen des künstlerischen Ausdrucks, des künstlerischen Genusses und das Verständnis künstlerischer Strömungen im Vordergrund standen.[34] Im 21. Jahrhundert wird sich zunehmend auf die Analyse der Bildsprache fokussiert, da Bilder, beschleunigt durch die Digitalisierung, allgegenwärtig geworden sind.[35] Deshalb werden Bilder als Mittel zur Förderung der Interpretationsfähigkeit, als Mittel der Motivation, als Arbeitsmittel und als Mittel der Überleitung und des Transfers im modernen Schulunterricht verwendet.[36] Des Weiteren können sie eine dekorative, repräsentative, organisatorische oder interpretatorische Funktion einnehmen.[37] Bilder dienen als Quellen bildungshistorischer Forschung.[38] Aus diesen Gründen setzt sich die Schulbuchforschung auch mit der Interpretation von Bildern auseinander. Neben verschiedenen kunsthistorischen Modellen, wie Panofskys Ikonologie oder Wölfflins Formenanalyse,[39] finden auch neue Modelle Eingang in die Schulbuchforschung. Es werden kunsthistorische Modelle ergänzt oder auch neue entwickelt.

Panofskys Modell wird des Öfteren reproduziert. Rune Petterson nennt die Ikonographie (vor allem nach Wölfflins Formenanalyse) und Panofskys Ikonologie als Grundlagen der Bildinterpretation eines Schulbuches, ergänzt jedoch in seinem Analysemodell die Bildbreite, den Bildindex, das Formatindex, der Frequenzindex, die Farbquote, der Illustrationsgrad (Verteilung von Bild, Text und Ränder auf der Schulbuchseite), sowie die didaktischen Fragen danach, ob das Bild für die Vermittlung notwendig sei oder ob es eine dekorative Funktion einnehme. Des Weiteren wird nach der Beachtung und Verwendung der Bilder im Schulunterricht gefragt.[40] Es gibt diverse andere Modelle der didaktischen Verwendung von Bildern, die in dem Aufsatz „Das Bild“ von Klaus Bergmann und Gerhard Schneider kompakt zusammengefasst werden. In selbigen Aufsatz wird wiederum Panofskys Bildinterpretationsschema als Analysemodell herangezogen.[41] In „Mit Bildern lernen- In Bildern denken“ entwickelt Ernst Wagner ein Interpretationsmodell für Schulbücher, welches die Bildanalyse und Interpretation an Panofsky anlehnt, jedoch das Bild als Medium im Kontext ansieht. Dementsprechend wir das Bild in Bezug zum Unterrichtseinsatz, zum Layout der Schulbuchseite, zur Sprache des Informationstextes oder des Lehrervortrages und zu didaktischen Funktionen gesetzt.[42] Bilder und Texte sind dabei als abgeschlossene graphische Einheiten zu sehen, die dennoch fließende Übergänge finden.[43]

Konklusion

Das Interpretationsmodell nach Erwin Panofsky gilt als anwendbare, wissenschaftliche Methode der Bildinterpretation.[44] Trotz einiger Leerstellen des Modells wird dieses oftmals als Grundlage genommen, um ein neues Interpretationsmodell zu entwickeln.

Hauptkritikpunkte an seinem Modell waren, dass es den ästhetischen und künstlerischen Wert eines Bildes nicht würdigen würde und,[45] dass der Aufstellungsort sowie das Bild als Propagandamittel nicht thematisiert würden. Des Weiteren wurde angemerkt, dass die Nutzung eines Bildes seinen Sinn beeinflusse und eine Analyse durch die Überzeugungen und Fragestellungen des Interpretierenden beeinflusst werde. Ein weiterer Kritikpunkt bilde der unscharfe Symbolbegriff. Außerdem wurde auf die Bedeutung der Größe eines Kunstwerkes für den Gesamteindruck hingewiesen. Die Fertigung eines Bildes und die Anzahl der Vervielfältigungen sage nach Mannings ebenfalls etwas über die Bedeutung eines Werkes aus. Außerdem dürfe die Absicht des Künstlers nicht missachtet werden, da diese den Interpretationsumfang bilde.[46]

Neben Panofsky ist Warburgs Ikonologische Analyse zu nennen.[47] Die Synthese der beiden Interpretationsmodelle und der formalen Stilanalyse bildet Imdahls Ikonik.[48] Eine moderne Weiterentwicklung der Ikonologie mit dem Aspekt der Ideologiekritik prägt die Bildwissenschaft.[49] Des Weiteren sind die Einflüsse des Modells von Panofsky in der Schulbuchforschung zu nennen, deren Modelle zumeist auf Panofsky basieren und durch didaktische Analysen wie Überlegungen zum Kontext und der Funktion des Bildes ergänzt werden.[50]

Von Sandra Berns

Literatur

[1] Panofsky, Erwin: Ikonographie und Ikonologie. In: Ekkehard Kaemmerling (Hrsg.): Ikonographie und Ikonologie. Theorien-Entwicklung-Probleme (Bildende Kunst als Zeichensystem, Bd. 1), Köln 1995⁵, S. 207.

[2] Ebd., 208.

[3] Ebd., 217-220.

[4] Kaemmerling, Ekkehard: Panofsky Methode der Bedeutungsanalyse gegenständlicher Kunst im Aufbau und ihre Entwicklungsstadien. In: Ders. (Hrsg.): Ikonographie und Ikonologie. Theorien-Entwicklung-Probleme (Bildende Kunst als Zeichensystem, Bd. 1), Köln 1995⁵, S. 500.

[5] Ebd., 499-501.

[6] Kaemmerling, Ekkehard: Die unterschiedlichen Bedeutungen des Begriffs „Ikonologie“. In: Ders. (Hrsg.): Ikonographie und Ikonologie. Theorien-Entwicklung-Probleme (Bildende Kunst als Zeichensystem, Bd. 1), Köln 1995⁵, S. 489.

[7] Mannings, David: Panofsky und die Interpretation von Bildern. In: Ekkehard Kaemmerling (Hrsg.): Ikonographie und Ikonologie. Theorien-Entwicklung-Probleme (Bildende Kunst als Zeichensystem, Bd. 1), Köln 1995⁵, S. 434-459.

[8] Panofsky, Erwin: Ikonographie und Ikonologie. In: Ekkehard Kaemmerling (Hrsg.), Ikonographie und Ikonologie. Theorien-Entwicklung-Probleme (Bildende Kunst als Zeichensystem, Bd. 1), Köln 1995⁵, S. 207-14.

[9] Kaemmerling, Ekkehard: Panofsky Methode der Bedeutungsanalyse gegenständlicher Kunst im Aufbau und ihre Entwicklungsstadien. In: Ders. (Hrsg.): Ikonographie und Ikonologie. Theorien-Entwicklung-Probleme (Bildende Kunst als Zeichensystem, Bd. 1), Köln 1995⁵, 496-501.

[10] Günzel, Stephan/Mersch, Dieter: Ikonologie und Stilanalyse. Bilder als Dokumente. In: Dies. (Hrsg.), Bild. Ein interdisziplinäres Handbuch, Weimar 2014, S. 88-94.

[11] Bergmann, Klaus/Schneider, Gerhard: Das Bild. In: Hans Jürgen Pandel/Gerhard Schneider (Hrsg.), Handbuch Medien im Geschichtsunterricht, Schwalbach/Ts., S. 225-268.

Billmayer, Franz/Lieber, Gabriele (Hrsg.): Bilder in Lehrmitteln, Baltmannsweiler 2010, 121.

[12] Kaemmerling, Ekkehard: Panofsky Methode der Bedeutungsanalyse gegenständlicher Kunst im Aufbau und ihre Entwicklungsstadien. In: Ders. (Hrsg.): Ikonographie und Ikonologie. Theorien-Entwicklung-Probleme (Bildende Kunst als Zeichensystem, Bd. 1), Köln 1995⁵, S. 497-501.

[13] Ebd., S. 497.

[14] Panofsky, Erwin: Ikonographie und Ikonologie. In: Ekkehard Kaemmerling (Hrsg.), Ikonographie und Ikonologie. Theorien-Entwicklung-Probleme (Bildende Kunst als Zeichensystem, Bd. 1), Köln 1995⁵, S. 207.

[15] Kaemmerling, Ekkehard: Panofsky Methode der Bedeutungsanalyse gegenständlicher Kunst im Aufbau und ihre Entwicklungsstadien. In: Ders. (Hrsg.): Ikonographie und Ikonologie. Theorien-Entwicklung-Probleme (Bildende Kunst als Zeichensystem, Bd. 1), Köln 1995⁵, S. 499-501.

[16] Panofsky, Erwin: Ikonographie und Ikonologie. In: Ekkehard Kaemmerling (Hrsg.), Ikonographie und Ikonologie. Theorien-Entwicklung-Probleme (Bildende Kunst als Zeichensystem, Bd. 1), Köln 1995⁵, S. 207-208.

[17] Kaemmerling, Ekkehard: Panofsky Methode der Bedeutungsanalyse gegenständlicher Kunst im Aufbau und ihre Entwicklungsstadien. In: Ders. (Hrsg.): Ikonographie und Ikonologie. Theorien-Entwicklung-Probleme (Bildende Kunst als Zeichensystem, Bd. 1), Köln 1995⁵, S. 499-501.

[18] Ebd., S. 499.

[19] Panofsky, Erwin: Ikonographie und Ikonologie. In: Ekkehard Kaemmerling (Hrsg.), Ikonographie und Ikonologie. Theorien-Entwicklung-Probleme (Bildende Kunst als Zeichensystem, Bd. 1), Köln 1995⁵, S. 210-211.

[20] Kaemmerling, Ekkehard: Panofsky Methode der Bedeutungsanalyse gegenständlicher Kunst im Aufbau und ihre Entwicklungsstadien. In: Ders. (Hrsg.): Ikonographie und Ikonologie. Theorien-Entwicklung-Probleme (Bildende Kunst als Zeichensystem, Bd. 1), Köln 1995⁵, S. 499-501.

[21] Ebd., S. 500.

[22] Panofsky, Erwin: Ikonographie und Ikonologie. In: Ekkehard Kaemmerling (Hrsg.), Ikonographie und Ikonologie. Theorien-Entwicklung-Probleme (Bildende Kunst als Zeichensystem, Bd. 1), Köln 1995⁵, S. 211-212.

[23] Kaemmerling, Ekkehard: Panofsky Methode der Bedeutungsanalyse gegenständlicher Kunst im Aufbau und ihre Entwicklungsstadien. In: Ders. (Hrsg.): Ikonographie und Ikonologie. Theorien-Entwicklung-Probleme (Bildende Kunst als Zeichensystem, Bd. 1), Köln 1995⁵, S. 500-501.

[24] Ebd., S. 497-499.

[25] Ebd., S. 501.

[26] Kaemmerling, Ekkehard: Die unterschiedlichen Bedeutungen des Begriffs „Ikonologie“. In: Ders. (Hrsg.): Ikonographie und Ikonologie. Theorien-Entwicklung-Probleme (Bildende Kunst als Zeichensystem, Bd. 1), Köln 1995⁵, S. 491.

[27] Günzel, Stephan/Mersch, Dieter: Ikonologie und Stilanalyse: Bilder als Dokumente. In: Dies. (Hrsg.): Bild. Ein interdisziplinäres Handbuch, Weimar 2014, S. 92-93.

[28] Mannings, David: Panofsky und die Interpretation von Bildern. In: Ekkehard Kaemmerling (Hrsg.): Ikonographie und Ikonologie. Theorien-Entwicklung-Probleme (Bildende Kunst als Zeichensystem, Bd. 1), Köln 1995⁵, S. 434-459.

[29] Günzel, Stephan/Mersch, Dieter: Ikonologie und Stilanalyse: Bilder als Dokumente. In: Dies. (Hrsg.): Bild. Ein interdisziplinäres Handbuch, Weimar 2014, S. 89-90.

[30] Kaemmerling, Ekkehard: Die unterschiedlichen Bedeutungen des Begriffs „Ikonologie“. In: Ders. (Hrsg.): Ikonographie und Ikonologie. Theorien-Entwicklung-Probleme (Bildende Kunst als Zeichensystem, Bd. 1), Köln 1995⁵, S. 491-492.

[31] Günzel, Stephan/Mersch, Dieter: Ikonologie und Stilanalyse: Bilder als Dokumente. In: Dies. (Hrsg.): Bild. Ein interdisziplinäres Handbuch, Weimar 2014, S. 92-93.

[32] Ebd., 93-94.

[33] Billmayer, Franz/Lieber, Gabriele (Hrsg.): Bilder in Lehrmitteln, Baltmannsweiler 2010, S. 20-25.

[34] Imorde, Joseph /Zeising, Andreas (Hrsg.): Lehrgut. Kunstgeschichte in Schulbüchern und Unterrichtsmedien um 1900 (Bild- und Kunstwissenschaften, Bd. 9), Siegen 2018, S. 102.

[35] Billmayer, Franz/Lieber, Gabriele (Hrsg.): Bilder in Lehrmitteln, Baltmannsweiler 2010, 35.

Wagner, Ernst: Mit Bildern lernen- In Bildern denken. Anmerkungen zu einer interdisziplinären Bilddidaktik. In: Franz Billmayer/Manfred Blohm (Hrsg.), Schulbuchbilder. Bildkompetenzerwerb am Beispiel von Schulbüchern (Medien-Kunst-Pädagogik, Bd. 6), Flensburg 2012, S. 187.

Bauer, Thomas A. /Mikuszeit, Bernd H. (Hrsg.): Lehren und Lernen mit Bildungsmedien. Grundlagen-Projekte-Perspektiven-Praxis, Frankfurt am Main 2017, 127.

[36] Bergmann, Klaus/Schneider, Gerhard: Das Bild. In: Hans Jürgen Pandel/Gerhard Schneider (Hrsg.), Handbuch Medien im Geschichtsunterricht, Schwalbach/Ts. 2017, S. 262.

[37] Ebd., S. 251.

[38] Schröder, Hartmut: Lehr- und Lernmittel in historischer Perspektive. Erscheinungs- und Darstellungsformen anhand des Bildbestandes der Pictura Paedagogica online, Bad Heilbrunn 2008, S. 139.

[39] Wölfflin, Heinrich: Gedanken zur Kunstgeschichte, Basel 1941².

[40] Billmayer, Franz/Lieber, Gabriele (Hrsg.): Bilder in Lehrmitteln, Baltmannsweiler 2010.

[41] Bergmann, Klaus/Schneider, Gerhard: Das Bild. In: Hans Jürgen Pandel/Gerhard Schneider (Hrsg.), Handbuch Medien im Geschichtsunterricht, Schwalbach/Ts. 2017, S. 264-265.

[42] Wagner, Ernst: Mit Bildern lernen- In Bildern denken. Anmerkungen zu einer interdisziplinären Bilddidaktik. In: Franz Billmayer/Manfred Blohm (Hrsg.): Schulbuchbilder. Bildkompetenzerwerb am Beispiel von Schulbüchern (Medien-Kunst-Pädagogik, Bd. 6), Flensburg 2012, S. 187-204.

[43] Bruhn, Matthias: Das Bild. Theorie-Geschichte-Praxis, Berlin 2009, S. 16-19.

[44] Günzel, Stephan/Mersch, Dieter: Ikonologie und Stilanalyse: Bilder als Dokumente. In: Dies. (Hrsg.): Bild. Ein interdisziplinäres Handbuch, Weimar 2014, S. 92.

[45] Ebd., S. 92-93.

[46] Mannings, David: Panofsky und die Interpretation von Bildern. In: Ekkehard Kaemmerling (Hrsg.): Ikonographie und Ikonologie. Theorien-Entwicklung-Probleme (Bildende Kunst als Zeichensystem, Bd. 1), Köln 1995⁵, S. 434-459.

[47] Günzel, Stephan/Mersch, Dieter: Ikonologie und Stilanalyse: Bilder als Dokumente. In: Dies. (Hrsg.): Bild. Ein interdisziplinäres Handbuch, Weimar 2014, S. 89-90.

[48] Ebd., S. 92-93.

[49] Ebd., S. 93-94.

[50] Bergmann, Klaus/Schneider, Gerhard: Das Bild. In: Hans Jürgen Pandel/Gerhard Schneider (Hrsg.), Handbuch Medien im Geschichtsunterricht, Schwalbach/Ts. 2017, S. 225-268.

Billmayer, Franz/Lieber, Gabriele (Hrsg.): Bilder in Lehrmitteln, Baltmannsweiler 2010, 121.