Der Teppich von Bayeux

Dieser Zauber stellt in diesem Fall das Deskriptionsschema dar. Entwickelt wurde es von der Studiengruppe Historisches Bildwissen an der Goethe-Universität Frankfurt mit dem Ziel, das Sammeln von Informationen über ein Bild, dessen Reproduktionen und deren Umfeld zu systematisieren.

Zu Beginn beschränkte sich der Bildkorpus auf die Reproduktion des Teppichs von Bayeux (TvB) aus dem deutschen Oberstufenbuch: Geschichte und Geschehen. Oberstufe Hessen. Klett, Stuttgart 2013, S. 67. Während der Recherche in der Schulbuch-Bibliothek des Georg-Eckert-Instituts für internationale Schulbuchforschung (GEI) wurde der Korpus auf insgesamt 49 Reproduktionen systematisch erweitert.  Dabei wurde der gesamte vorhandene Bestand der französischen Schulbücher seit 2000 untersucht. Dieser ist zwar nicht vollständig, aber laut Eigenaussage des GEI repräsentativ für die französische Schulbuchlandschaft. Obgleich der deutsche Schulbuchbestand vollständig vorhanden ist, wurde dieser hingegen nur repräsentativ durchsucht, wobei die Reihen Anno, Geschichte und Geschehen, Mitmischen, Mosaik und Zeitreise Berücksichtigung fanden.

Die Funde waren sehr unterschiedlich. Es wurden verschiedene Ausschnitte des siebzig Meter langen Teppich von Bayeux abgedruckt. Daraus ergaben sich die Fragen, wie die Ausschnitte kontextualisiert, welche Themen bebildert wurden und welche Funktionen sie in den Schulbüchern erfüllen. Es ist sicherlich von Interesse, wie diese Fragen für den deutschen und den französischen Korpus zu beantworten sind und ob sich die jeweiligen Antworten unterscheiden.

Die 49 Reproduktionen werden anhand folgender Kriterien beschrieben und verglichen: Quantität, Ausschnitt, Farbigkeit/Veränderungen gegenüber dem Original und Kontext. Das Deskriptionsschema wird dazu verwendet, die Daten zu erfassen, die als Grundlage weiterführender Arbeiten über die Rezeptionsgeschichte des Teppichs von Bayeux dienen könnten.