Der „Europäische Bildersaal“
Definition
„Die Freiheit führt das Volk“ von Eugène Delacroix (1830).
Bei dem „Europäischen Bildersaal“ handelt es sich um eine Gruppe von 14 Bildern, die besonders häufig zur Bebilderung der europäischen Geschichte eingesetzt werden. Dies zeigte eine empirische Untersuchung von Bildbeständen aus 42 europäischen Staaten aus den Jahren 2003 und 2004.[1] Die Forscher*innen Susanne Popp und Michael Wobring stellten dabei heraus, dass die dem Bildinventar zugehörigen Gemälde, Grafiken und Fotografien allesamt herausragende politische Ereignisse von europäischer, teilweise sogar globaler Bedeutung zum Gegenstand haben und somit in besonderer Weise unser Geschichtsbewusstsein prägen.[2]
Der „Europäische Bildersaal“
Der „Europäische Bildersaal“ setzt sich wie folgt zusammen:
In beiden wissenschaftlichen Beiträgen wird die Liste der Werke angeführt, wobei hier einige Ergänzungen notwendig sind. Bei den Bildern 2, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 und 12 wurden die Bücher nach einer bestimmten Fassung des jeweiligen Bildes durchgesehen. Für die Bilder 3, 13 und 14 sind mehrere Fassungen zulässig und für das „Bild“ 15, wurden alle Darstellungen in die Auszählung aufgenommen, die die Ereignisse des 9. November 1989 zeigen (Maueröffnung, Menschen auf der Mauer, usw…).
Außerdem fällt bei der genaueren Betrachtung dieser Gruppe von Bildern auf, dass sie Ereignisse darstellen, die zwischen 1776 und 1989 geschehen sind. Damit handelt es sich um eine relativ kurze Zeitspanne in der Neuzeit. Darstellung aus der Antike und dem Mittelalter treten darin nicht auf.
Literatur
[1] Popp, Susanne: Europaweit gemeinsame Bilder? Anmerkungen zu europaweiten Präferenzen im Bildinventar aktueller Schulbücher. In: Schönemann, B., Voigt, H. (Hrsg.): Europa im historisch-didaktischer Perspektive. Idstein, 2007, S. 210-224.
[2] Popp, Susanne/Wobring, Michael: Einführung in den „europäischen Bildersaal“. In: Popp, S., Wobring, M. (Hrsg.): Der Europäische Bildersaal. Europa und seine Bilder. Analyse und Interpretation zentraler Bildquellen. Schwalbach/Ts, 2014, S. 4-15.
