Stärken und Schwächen einer Ikonologie der Geschichtswissenschaft
Drei Überlegungen
Erste Überlegung: Warum fehlte eine Ikonologie der Geschichtswissenschaft?
Welche Mängel stellt Jussen fest?
Die allererste Erkenntnis, welche Jussen in seinem Plädoyer für eine Ikonologie der Geschichtswissenschaft vorstellt, lautet wie folgt: Die Geschichtswissenschaft ignoriert historisches Bildmaterial für ihre eigentlichen Untersuchungen weitestgehend.[1] Dies verwundert aus zweierlei Gründen:
Erstens: Bildmaterial ist allgegenwärtig, und in keinem Lebenskontext wegzudenken. Warum sind sie trotz dieser Omnipräsenz kein Gegenstand einer Wissenschaft, die beansprucht, den Alltag vergangener Gesellschaften zu untersuchen? Eine gewisse Ironie erhält das zusätzlich dadurch, dass Historiker ja durchaus selber Bebilderung in etwa Fachliteratur verwenden. Für die Darstellung der eigenen Erkenntnis hält man Bilder für geeignet, aber nicht für einen Erkenntnisgewinn.
Und zweitens: Die Geschichtswissenschaft hat ein außerordentlich elaboriertes methodisches Modell, welches sich innerhalb ihrer gesamten Existenz eigentlich nicht maßgeblich verändert hat.
In „Grundriss der Historik“ beschreibt Johann Gustav Droysen 1861 den historisch-hermeneutischen Prozess in drei Schritten, deren Gültigkeit wohl auch heute kaum bestritten werden mag. Zunächst führt der Historiker eine „Kritik der Quellen“ durch, erhält so Erkenntnis über „[reine Tatsachen]“, die er am Ende in einem „historischen Kunstwerk“ darstellen kann.[2] Warum wird die historische Methode allerdings nur auf sprachliche, nicht auf bildliche Quellen angewendet?
Kurioserweise handelt es sich bei dieser allerersten Erkenntnis um eine historische. Es ist offensichtlich, dass der Umstand „Historiker ignorieren Bildquellen“ das vorläufige Endergebnis einer historischen Entwicklung ist. Diese Erkenntnis ist nicht auf den ersten Blick zu rationalisieren, beziehungsweise widerspricht sie den beiden oben genannten, „rationalen“ Annahmen.
Wie erklärt man diese scheinbar irrationalen Mängel?
Aber wie beantwortet der Historiker einen Umstand, der aus gegenwärtigen Tatsachen nicht rational zu erklären ist? Selbstverständlich blickt er in die Vergangenheit. Der Philosoph Hermann Lübbe verdeutlichte diese Methode 1977 anhand des umgangssprachlichen Ausdrucks „Das kann man nur historisch erklären“:
Für alle Umstände, die sich nicht offensichtlich und vernünftig aus den Interessen der Beteiligten erklären lassen, muss es einen historischen Grund geben.[3] Da, wie bereits zuvor erwähnt, der Umstand „Historiker ignorieren Bildquellen“ nicht den herausgearbeiteten Interessen der Beteiligten, also der Historiker entspricht (schließlich kann eine „epistemologische und methodologische Leerstelle“, wie sie Jussen diagnostiziert, nicht im Interesse eines Wissenschaftlers sein), muss es einen historischen Grund dafür geben.
Der ein oder andere mag zynisch antworten, dass manch Historiker, vergangen oder gegenwärtig, einfach einen persönlichen Groll gegen die Untersuchung von Bildern habe. Dies mag seine Richtigkeit haben. Es ist allerdings, wenn man streng nach den Ideen Lübbes geht, keine ausreichende Erklärung. Man kann einen historischen Umstand nicht nur mit den von einigen Akteuren beabsichtigt hergestellten historischen Bedingungen erklären.
Es muss nämlich davon ausgegangen werden, dass es zusätzliche, quasi natürliche Faktoren gibt, deren Herstellung nicht von irgendeinem Akteur beabsichtigt wurden, welche die Historiker dazu brachten, Bildquellen zu ignorieren. Soll heißen: Ikonologie der Geschichtswissenschaften existierte deshalb bis dato nicht, weil innerhalb der Ikonologie, bzw. ihrer vergangenen Iterationen und Versuche, Nachteile existierten, die sie für Historiker uninteressant machte.
Wie kann ich die Vor- und Nachteile der Ikonologie nun entsprechend abwiegen?
Nachdem man sich nun mit den von Jussen gelisteten Mängeln in der Geschichtswissenschaft beschäftigt hat, aber feststellen muss, dass diese vermutlich nicht unbegründet und irrational sind, stellen sich zwei Fragen. Erstens: Welches Kriterium bzw. welche Kriterien machten die Untersuchung von Bildern für Historiker uninteressant? Und zweitens: Wie kommt es, dass diese Kriterien für Jussen 2013 keine Ausschlusskriterien sind?
Beides sind historische Fragen, und sollten dementsprechend mit historischen Erklärmodellen beantwortet werden.
Im Aufsatz „Evolution und Geschichte“ schlägt der Soziologe Niklas Luhmann folgende Verschränkung vor: Historische Ausdifferenzierung verhält sich evolutionär, im Sinne eines selektiven Verfahrens.[4]
Dies erklärt sich am besten am Beispiel, deswegen sei hier (hypothetisch) folgendes angenommen: Zu ihrem Entstehen als formelle Wissenschaft im 19. Jahrhundert sah sich die Geschichte mit diversen Fragen über ihre Identität konfrontiert. Eine der wichtigsten davon: Auf welchem Quellentypus soll die historische Forschung maßgeblich aufbauen: Textquellen, oder Bildquellen? Beide haben ihre Vor- und Nachteile, die Forschung mit Textquellen kann sich am Ende jedoch durchsetzen.
Selbstverständlich entspricht dies nicht der eigentlichen Ereignisgeschichte, der Tunnelblick der Historiker des 19. Jahrhunderts auf Textquellen entstammt wohl eher einer bereits bestehenden Tradition, nicht einer deliberativen Entscheidung. Trotzdem lassen sich so die beiden obigen Fragen beantworten. Bildquellen sind nicht unbedingt an sich uninteressant, sondern im Vergleich zu Textquellen. Das heißt im Schluss: Die Stärken eines hermeneutischen Erkenntnisverfahrens sind die Schwächen eines ikonologischen. Welche epistemologischen Vor- und Nachteile die beiden haben, gilt es in der zweiten Überlegung herauszufinden.
Zur zweiten Frage: Es sind schlicht und ergreifend deswegen keine Ausschlusskriterien mehr, weil sich in unserer Zeit eine neue Kontingenz gebildet hat, die ikonologische Verfahren vermehrt sinnvoll und praktikabel macht. Da sich an der eigentlichen Erkenntnis, die aus einem Bild gewonnen werden können, wohl in unserer Zeit kaum etwas geändert hat, sind diese Veränderungen wohl eher methodisch-praktischer Natur. Welche dies genau sind, soll dann in der dritten Überlegung geklärt werden.
Zweite Überlegung: Wozu historische Bildwissenschaft? Welche Erkenntnis kann ich aus Bildern gewinnen?
An welchen Erkenntnissen ist die Geschichte überhaupt interessiert und warum?
Bevor entschieden werden kann, welche Erkenntnisse Bilder und Texte zu jeweils welchen Vor- und Nachteilen bieten, muss sich erst damit beschäftigt werden, an welchen Erkenntnissen die Geschichtswissenschaften überhaupt interessiert sind.
Die Frage nach der Zweckmäßigkeit des Blickes in die Vergangenheit ist an sich antik, der Einfachheit halber soll hier eine Aufschlüsselung aus jüngerer Vergangenheit verwendet werden. Jürgen Kocka nennt in einem 1972 in „Die Zeit“ erschienenen Artikel folgende fünf Funktionsbereiche von Geschichte:
- 1. Orientierungshilfe in der Gegenwart
- 2. Vermittlung von Einsichten zu Vorgängen in der Gegenwart
- 3. Aufklärung über Geschichte nutzende Legitimationsversuche
- 4. Darstellen von Alternativen zu scheinbaren Notwendigkeiten
- 5. Erziehung zum Denken in Eigenständigkeit [5]
Für einen dieser fünf Zwecke sollte der Historiker, so Kocka, jede Erkenntnis, die er hat verwenden bzw. verwenden können. Welche Art von Erkenntnis kann durch Texte vermittelt werden, die orientierend, vermittelnd, aufklärend, darstellend oder erziehend verwendet werden kann? Und welche durch Bilder?
Welche Erkenntnisse zieht die Hermeneutik aus Textquellen?
Die Hermeneutik ist schon seit dem Altertum eine höchst ausdifferenzierte Methode zum Erkenntnisgewinn. Die Leistung mittelalterlicher Bibelexegeten und ihrer antiken Vordenker ist v.a. deswegen nicht kleinzureden, da maßgebliche Begründer unserer modernen geisteswissenschaftlichen Hermeneutik, wie etwa Friedrich Schleiermacher im beginnenden oder Wilhelm Dilthey im ausgehenden 19. Jahrhundert, Theologie studiert hatten und sich dementsprechend an klassischen Methoden der Bibelexegese orientierten.
Schleiermacher und Dilthey betonen, insbesondere im Kontrast zu den Naturwissenschaften, dass die Hermeneutik sich nicht so sehr mit dem Erklären beschäftigt, sondern ein Prozess des Verstehens ist. Dieses ist ein zweiteiliges Verstehen: Erst ein sprachlich-grammatikalisches und darauf folgend ein psychologisches. Der Nachteil: Wenn ich annehme, dass jede tiefere Erkenntnis, die ich aus einem Text gewinne, lediglich ein Ausdruck der Psyche des Autors ist, kann ich mit Hermeneutik eigentlich keine „reinen“, objektiven Wahrheiten gewinnen, sondern lediglich „unreine“, subjektive Anschauungen des Autors über seine Umwelt. Und subjektive Anschauungen können keine der Funktionen nach Kocka eigenständig sinnvoll erfüllen.[6]
Ein Blick auf spätere Verarbeitungen Schleiermachers und Diltheys löst diese Problem jedoch. Geisteswissenschaftler des 20. Jahrhunderts, als Beispiel sei hier Hans-Georg Gadamer verwendet, streichen v.a. einen Aspekt aus der Hermeneutik wie sie das 19. Jahrhundert kennt, der hier entscheidend ist: Den Versuch, sich in den Geist des Verfassers hineinzuversetzen.[7]
Verstehen bedeutet für Gadamer also nicht die Auseinandersetzung mit dem Autor, sondern die Anwendung des Gelesenen auf die eigene Situation. Und mit diesen Selbsterkenntnissen kann ein Text dann auch aus sich selbst heraus zur Orientierung in der Geschichte dienen oder zur Vermittlung von Einsichten oder irgendeiner anderen der von Kocka beschriebenen Funktionen.
Welche Erkenntnisse zieht die Ikonologie aus Bildquellen?
Verglichen mit der eigentlich ja schon antiken Hermeneutik geht die Ikonologie als formalisiertes Erkenntnisverfahren größtenteils auf Arbeiten des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts zurück. Etablierend war insbesondere das Werk des Kunsthistorikers Aby Warburg, dem um die Jahrhundertwende das Verfahren mehrfach anwendete, ohne ihm jedoch jemals eine theoretische Abhandlung zu widmen. In seiner Dissertation setzt er sich zum Ziel, das Interesse Boticellis am klassischen Altertum klarzulegen.[8]
Es liegt hier also ein klares Ziel vor, die Erkennung einer eindeutigen Wahrheit. Allerdings: Warburg zieht zum Erreichen dieses Ziels Literatur aus Boticellis Zeit heran, die er vergleichend verwendet. Er kann also mit dieser Methode aus den Bildern allein nicht beanspruchen, ähnliche Erkenntnisse zu erzielen, wie sie bspw. Dilthey in selber Zeit beanspruchen kann, nur aus Textquellen ziehen kann. Hier liegt meines Erachtens die erste entscheidende Schwäche der Ikonologie gegenüber der Hermeneutik: Das Ausmaß der Erkenntnis, die sie aus sich selbst heraus bieten kann, ist geringer.
Die eigentliche Prozedur einer ikonologischen Untersuchung wurde erst auf Warburg folgend im Detail beschrieben. Erwin Panowsky beschreibt das Verfahren wie folgt:
- Vorikonographische Untersuchung: Welche Motive sind zu erkennen?
- Ikonographische Untersuchung: Wie gehören die Motive zu einander?
- Ikonologische Untersuchung: Was bedeuten die Motive?[9]
Auffällig ist hierbei die letzte der drei Fragestellungen: Ebenso wie bei Schleiermacher und Dilthey wird versucht, Kenntnis über die Anschauung des Autors bzw. in diesem Fall des Künstlers zu erwerben, die jedoch für das, worauf die Geschichtswissenschaft nach Kocka abzielt, unerheblich sind. Die zweite Schwäche also: Die Ikonologie kann es nicht vollbringen, nur aus einem Bild heraus Erkenntnisse zu vermitteln, die orientierend, vermittelnd, etc. sind.
Dritte Überlegung: Was kann eine Ikonologie der Geschichtswissenschaften trotz dieser Schwächen sinnvoll machen?
Was macht eine Ikonologie der Geschichtswissenschaften praktikabel?
Eine der wohl bedeutsamsten Errungenschaften der Geschichtswissenschaft des 19. Jahrhundert ist sicherlich die kritische Bearbeitung schriftlichen Quellenmaterials und dessen Publikation. Erscheinungen wie die Monumenta Germaniae Historica ermöglichen erst die hermeneutisch-kritische Arbeit, wie sie einem Schleiermacher, einem Dilthey oder einem Droysen vorschweben. Maßgeblich für den Aufschwung der Geschichtswissenschaft in dieser Zeit ist nicht nur die Entwicklung einer Methode, sondern auch deren Nutzbarmachung aufgrund eines (vergleichsweise) einfacheren Zugriffs auf die Quellentexte.
Die Bildquellen können keine Editionswerke ähnlicher Art vorweisen, da die massenhafte Vervielfältigung von Bildern damals schlicht und ergreifend noch unmöglich war, nachdem die Fotokopie noch nicht erfunden war. Nennenswert sind hier allenfalls epigraphische Editionen, die sich jedoch auf die Transkription der Inschrift beschränken, eine Reproduktion der Bilder an sich findet nicht statt.
Die beginnende Verwendung digitaler Methoden in den Geisteswissenschaften in den letzten Jahren hat diese Situation nun leicht verschoben. Man nehme beispielsweise „Die Deutschen Inschriften des Mittelalters und der frühen Neuzeit“. Ebenfalls ein epigraphisches Editionsprojekt, das seit mehreren Jahrzenten Inschriften in Transkription publiziert. In der seit 2008 verfügbaren Onlinevariante sind allerdings nicht mehr nur die Abschriften einsehbar, sondern auch Photographien der Inschriften an sich. Im letzten Jahrzehnt sind dutzende Datenbanken dieser Art, die historisches Bildmaterial abrufbar und wissenschaftlich zitierbar machen, an den Start gegangen, was die ikonologische Arbeit für den Historiker des 21. Jahrhunderts wohl erstmals in größerem Ausmaß praktikabel macht.
Für welche Modifikation plädiert Jussen?
Nachdem nun ausführlich der Hintergrund vor dem Jussen das hier behandelte Plädoyer veröffentlichte, behandelt worden ist, wenden wir uns zurück zu eben diesem. Die Gründe, warum er eine Ikonologie der Geschichtswissenschaft für sinnvoll bzw. notwendig hält, sind einleitend bereits teilweise besprochen worden. Aber für welche praktische Ausrichtung der Ikonologie plädiert er eigentlich?
„Das Plädoyer des Aufsatzes zielt zunächst auf disziplinäre Selbstbeobachtung, auf die Frage, wie Historiker ihren Entwürfen im Medium des Bildes Geltung verschaffen.“ [10]
Die Erkenntnis, die Jussen gewinnen will ist keine über die Wahrnehmung, die der Künstler über seine Zeit hatte. Insofern unterscheidet sich diese Modell von Aby Warburg. Bemerkenswert scheint er in dieser Hinsicht ähnliche Abstriche zu machen, wie sie Gadamer mit der Hermeneutik der klassische Exegeten macht. Entscheidend ist nicht Erkenntnis über die Vergangenheit, sondern die Orientierung, welche die Überlieferung bieten kann.
Dementsprechend fällt im angewandten Teil des Aufsatzes auch auf Schulbücher. Kockas oben zitierter Artikel tut dies nämlich ebenfalls. Die Geschichtswissenschaft ist eine politische Wissenschaft, und, so kann man beide vereinen, eine mit explizit didaktischer Funktion. Am Ende lässt sich sicherlich nichts daran ändern, dass trotz des in unserer Zeit leichteren Zugriffes Bilder immer noch gegenüber Textquellen gewisse Nachteile haben. Die Erkenntnisse, die sich gewinnen lassen, sind wahrscheinlich tatsächlich einfach weniger umfangreich. Allerdings rechtfertigt nichts davon den unkritischen Umgang mit Bildmaterial.
Warum beschäftigt man sich mit den von Jussen festgestellten Mängeln?
Als letzte Frage gilt nun noch zu klären: Wenn Jussen die Mängel der Ikonologie für die Geschichtswissenschaft, wie sie hier ausgebreitet worden sind, selber löst, warum beschäftigt man sich dann mit ihnen?
Als Student im Grundstudium, wie auch ich einer bin, wird man beim Besuch der Studiengruppe Historische Bildwissenschaften mit einem theoretischen Modell konfrontiert, dass es anzuwenden gilt. Aus Proseminaren sind gewisse Bestandteile der Geschichtstheorie bekannt, aber es findet sich eigentlich keine Zeit, Jussens Ikonologie der Geschichtswissenschaften mit bereits vorhandenen Kenntnissen zu kontextualisieren. Das ist vor allem deshalb wichtig, da die Bestandteile der Geschichtstheorie, die einem Studenten im Grundstudium bereits bekannt sind, in der Regel in einem augenscheinlichen Widerspruch zur Ikonologie der Geschichtswissenschaft stehen, was die Arbeit mit dieser Methode erheblich erschwert.
Dieser Aufsatz beschäftigt sich essayistisch damit, das theoretische Wissen, das mir aus dem Grundstudium schon im Detail (Lübbe, Luhmann) oder im Groben (Hermeneutik) mit dem Modell Jussens und der in der Studiengruppe angewandten Arbeitstechnik zu verbinden, um zu verstehen, womit man sich jetzt eigentlich ein Semester beschäftigt hat.
Literatur
[1] Jussen, Bernhard: Plädoyer für eine Ikonologie der Geschichtswissenschaft. Beobachtungen zur bildlichen Formierung historischen Denkens. In: R. Koselleck und die Politische Ikonologie. Perspektiven interdisziplinärer Forschung, hrsg. v. H. Locher . München/Berlin 2013, S. 260-279. Alle Angaben zu diesem Aufsatz beziehen sich auf die die Seiten 260-262.
[2] Droysen, Johann Gustav: Grundriss der Historik, Leipzig 1868, S. 4. Es ist anzumerken, dass Droysen dieses Prozedere humoristisch überspitzt, um auf ihre Fehleranfälligkeit aufmerksam zu machen. Eine Kritik der Quellen verspricht keine reinen Tatsachen, und die Darstellung irgendwelcher Tatsachen ist auch nicht unbedingt künstlerisch.
[3] Lübbe, Hermann: Geschichtsbegriff und Geschichtsinteresse. Analytik und Pragmatik der Historie. Basel 1977, S. 49-61.
[4] Luhmann, Niklas: Evolution und Geschichte. In: Geschichte und Gesellschaft 2, hrsg. v. H.-U. Wehler. Bielefeld 1976, S.284-309.
[5] Kocka, Jürgen: Wozu noch Geschichte? In: Die Zeit Nr. 09/1972, Hamburg 1972.
[6] Gestützt auf:
- Schleiermacher, Friedrich: Hermeneutik & Kritik, mit besonderer Beziehung auf das Neue Testament. Hrsg. v. F. Lücke, Berlin 1838.
- Dilthey, Wilhelm: Ideen über eine beschreibende und zergliedernde Psychologie. In: Sitzungsberichte der königlich preußischen Akademie der Wissenschaft XXVI. Sitzung der philosophisch-historischen Classe, hrsg. v. W. Humérez, Berlin 1894.
- Dilthey, Wilhelm: Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaftlichen. In: Gesammelte Werke Bd. 7, hrsg. v. B. Groethuysen. Göttingen 1927.
[7] Gadamer, Hans-Georg: Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik. Tübingen 1960, S. 222-245.
[8] Warburg, Aby: Sandro Boticellis „Geburt der Venus“ und „Frühling“. Eine Untersuchung über die Vorstellung von der Antike in der italienischen Frührenaissance. Hamburg 1893. Vorbemerkung.
[9] Panofsky, Erwin: Ikonographie & Ikonologie. In: Bildende Kunst als Zeichensystem. Ikonographie & Ikonologie, Bd. 1, hrsg. v. E. Kaemmerling. Köln 1994.
[10] Jussen, Plädoyer für eine Ikonologie der Geschichtswissenschaft, S. 262.