Die FzHG-Studiengruppe Historisches Bildwissen beschäftigt sich seit dem Wintersemester 2015/2016 mit dem Bildgebrauch in Schulbüchern für den Geschichtsunterricht. Dabei erforscht sie, wie kollektive Bildgedächtnisse formiert und kanonisiert werden.
Schulbücher, die in hohem Maße hegemoniales Wissen transportieren und gleichsam soziale Ordnungen und kulturelle Identitäten konstruieren, erweisen sich zu diesem Zweck als besonders aufschlussreicher Untersuchungsgegenstand.[1] Die kanonisierten und kanonisierenden Aspekte kollektiven Bildwissens werden daher in einzelnen Forschungsprojekten mit Schulbüchern untersucht.
Gleichzeitig entwickelt die Studiengruppe Methoden zur Arbeit mit und Analyse von Bildern. Durch das Prinzip der forschenden Lehre und methodisch, theoretischen Impulsen aus bildwissenschaftlichen Bereichen werden die Studierenden an den Umgang mit historischem Bildmaterial herangeführt.
Die Erkenntnisse und das Wissen, die die Studiengruppe im Laufe der Semester ansammelte, führten zu der Entwicklung und Überarbeitung eines Deskriptionsschemas für historisches Bildmaterial. Die individuellen Forschungsergebnisse haben die Studierenden in Erfahrungsberichten festgehalten, die einen Einblick in die vielfältige und spannende Arbeit der Studiengruppe vermittelt.
Im Rahmen der Studiengruppe findet auch eine Exkursion zum Georg-Eckert Institut für internationale Schulbuchforschung statt. Damit erhielten die Teilnehmer*nnen die Möglichkeit, ihre Forschungsarbeiten über den Bestand an hessischen Schulbüchern hinaus zu erweitern.
Literatur
Vgl. LÄSSIG, Simone: Wer definiert relevantes Wissen? Schulbücher und ihr gesellschaftlicher Kontext. In: Eckhard Fuchs u.a. (Hrsg.): Schulbuch konkret. Kontexte – Produktion – Unterricht, Bad Heilbrunn 2010, S. 203.